Valuing Diversity – Management kultureller Unterschiede zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen (Studie 2000)
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist auch in Österreich zu einem kritischen Erfolgsfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung geworden. Dadurch sind immer mehr Personen in ihrem Berufsleben an kulturellen Schnittstellen tätig. Das „kulturell Fremde“ kommt über Telefon, E-Mail und Videokonferenzen an den eigenen Arbeitsplatz, die Teilnahme an internationalen Gremien, die Mitarbeit in multikulturell zusammengesetzten Teams, das Management internationaler Projekte, die Zusammenarbeit mit ausländischen MitarbeiterInnen wird alltäglich.
Von Anekdoten zu organisationalen Lernprozessen
Aus diesen Erfahrungen entstehen viele persönliche Geschichten und Anekdoten, die in den Unternehmen erzählt werden, strukturierte Diskussionen und Reflexionen finden aber kaum statt. Von einer öffentlichen Auseinandersetzung, vergleichbar der „Diversity“-Diskussion in den Vereinigten Staaten, ist Österreich noch weit entfernt. Im Gegenteil; bei der aktuellen Diskussion der Internationalisierung von in Österreich ansässigen Unternehmen geht es primär um Fragen des quantitativen Wachstums durch den Aufbau von Tochterunternehmen, Joint Ventures, Fusionen, strategische Allianzen, etc. Die Frage nach einem internen, qualitativen Wachstum, das die Handlungsfähigkeit der Unternehmen in kulturell unterschiedlichen Kontexten infolge von individuellen und organisationalen Lernprozessen steigert, wird sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Unternehmen selbst wenig diskutiert. Unternehmen entwickeln sich jedoch nur in die Richtung weiter, in die sie sich selbst permanent Fragen stellen. Fragen definieren den Fokus der Aufmerksamkeit, beeinflussen, womit sich die Individuen wie auch die Gesamtorganisation beschäftigen.
Erhebung in 9 Unternehmen
Im Rahmen einer im Jahr 2000 gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Interkulturelle Sozialkompetenz an der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung durchgeführten Studie wurden daher 45 MitarbeiterInnen in 9 österreichischen Unternehmen zu ihren Wahrnehmungen zum Thema „Umgang mit kulturellen Unterschieden“ befragt.
Eine Kurzfassung der Studienergebnisse „Wiener Hausverstand meets global mindset“ ist erschienen in „Der Personalmanager – Zeitschrift für Human Resources“ November 2003.