Warum interessieren sich Weltklassespitäler wie die Medical School of Stanford, das Stanford Children Hospital und Stanford Health Care für mediative Führungskompetenzen? Zwei Gründe haben zur erfolgreichen Kooperation mit der Konfliktkultur geführt.
„I can think of no place that would benefit more from mediative competency than an acute care hospital where empathetic, compassionate and clear communication between doctors, nurses, patients and administrators recognizing all parties needs and emotions is critical to both patient and care provider health.“
(Mark L. Welton, MD, MHCM Chief of Staff, Stanford Hospital & Clinics, Professor & Chief, Colon & Rectal Surgery, Stanford University School of Medicine)
Umgang mit Emotionen als Wettbewerbsfaktor
Zum einen stehen in den USA Spitäler unter hohem Wettbewerbsdruck. Dieser wird u.a. in den nationalen Rankings sichtbar, bei denen neben der Qualität der medizinischen Versorgung auch die Patientenzufriedenheit bewertet wird. Die Zufriedenheit von Patienten und deren Angehörigen wird besonders durch die Kommunikationsfähigkeit der betreuenden Ärzte und Pflegekräfte bestimmt. Gelingt es auch unter schwierigen Bedingungen eine einfühlsame Kommunikation zu gestalten und die medizinischen und pflegerischen Prozesse an den Erwartungen der Patienten und deren Familien auszurichten? Viele Spitäler reagieren auf diese Herausforderung primär mit strukturellen Lösungen, etwa der Einrichtung von Patient Experience Offices. Dies allein reicht jedoch klarerweise nicht aus. Während unserer Arbeit in Palo Alto wurde sichtbar, wie stark die Tabuisierung von Emotionen die Kommunikation mit Patienten beeinträchtigt. Und gleichzeitig führt sie zu einer immensen Belastung der Ärzte, Führungskräfte und Mitarbeiter.
Lebensqualität statt verdeckter Konflikte
Und damit zur zweiten Überlegung: Führungskräfte in Spitälern haben fortlaufend widersprüchliche Erwartungen und Logiken auszubalancieren. Dies führt oft zu Abwertungen, Überforderungen und verdeckten Konflikten.
The leaders skillfully wove together the neurobiologic underpinnings of human-human interactions, with sophisticated yet practical tools, elegant learnings in organizational theory and culture, while bringing all the attendees to a remarkable new level of self-insight and authentic interpersonal communication.
(Christy I. Sandborg, MD, Professor of Pediatrics, Associate Chair of Pediatrics, Vice President of Medical Affairs, Lucile Packard Children’s Hospital, Stanford University School of Medicine)
Das Training mediativer Führungskompetenzen, zu dem wir vom Chief of Staff des Stanford Hospital eingeladen wurden, vermittelte den Führungskräften (Ärzten, Pflege, Verwaltung) einen anderen Umgang mit eigenen Emotionen, Interessen und Bedürfnissen, mit Selbstwertschätzung und Selbsteinfühlung und damit eine andere Aufmerksamkeit für die Gestaltung der eigenen Lebensqualität.
Denn nur wer selbst „heil ist“ kann zur (Selbst-)Heilung bei anderen beitragen.